Montag, September 18, 2006

Eindrücke in Worten

Es wird wohl auch langsam mal Zeit, dass wir etwas über die Chinesen an sich schreiben…

Sie sind ja wirklich ein nettes ‚Völkchen’, aber es gibt doch ein paar Kuriositäten, die wir wohl bis zum Ende unseres Aufenthaltes nicht verstehen werden.

Taxi fahren:

Da wären zum Beispiel die Taxifahrer – die fahren hier ganz nach dem Motto: Russisch Roulette. Ich überhol mal das langsame Auto vor mir, weich dafür auf die Gegenfahrbahn aus, naja, und wenn mir da dann einer entgegenkommt, dann wird der schon irgendwann ausweichen, und wenn nicht, dann muss es halt krachen. Das ist kein Witz und auch keine Ausnahme, das ist hier der ganz normale Ablauf. Also kein Wunder, dass Taxi fahren hier so günstig ist J. Die vorsichtige Anfrage bei einer Einheimischen, ob man in China überhaupt einen Führerschein machen muss, wurde überraschenderweise bejaht.

Benehmen oder wie man das nennen soll:

In einem Restaurant ist es hier anscheinend etwas ganz selbstverständliches, nach einer leckeren Mahlzeit und vielleicht noch einem guten Tsingtao - Bier einfach mal kräftig zu rülpsen.

Viel schlimmer ist jedoch das Balzverhalten der Chinesen, wir denken zumindestens dass es das sein muss. Der Chinese an sich liebt es aus tiefster Inbrunst sämtliche Lungenflüssigkeiten mit einem lauten Geräusch aus seinem Körperinneren zu holen und dann mit Elan auszuspucken. Der Ort ist dabei egal, das kann mitten auf der Fähre sein (man beachte wir reden vom auf dem Boden spucken, nicht etwa über Bord), im Restaurant etc. wir wollen das nicht weiter ausführen.... Unser Lieblingsspuckplatz ist jedoch der Strand. Nicht nur, dass das lautstarke Geräusch jegliche Entspannung sofort vernichtet, muss man sich dann auch noch vorstellen in was man alles hineinläuft, wenn man am Strand entlang flaniert, barfuß selbstverständlich.


Studentenwohnheime:

Für uns in Deutschland ist es ja schon wirklich sehr ungewöhnlich, sich ein Zimmer zu teilen – obwohl es bisher mit uns beiden bestens klappt J Wir wohnen ja in einem internationalen Studentenwohnheim auf dem Campus und direkt nebenan stehen die Studentenwohnheime der Chinesen. In einem Zimmer mit ca. 12qm stehen 5 Hochbetten - wie man es aus der Jugendherberge kennt, einer oben, einer unten. Im Schnitt sind ca. 8 Leute in einem solchen Zimmer untergebracht, das übrig geblieben Hochbett wird dann als Ablagemöglichkeit verwendet.

Essen:

Hier gibt es wirklich alles! Chinesisch natürlich, Japanisch, Koreanisch, Deutsch, Mexikanisch usw. Und da es hier so billig ist, geht man einfach jeden Abend essen.

Was in Deutschland so verbreitet ist, dass man hier auch durchaus mal Hund statt Schwein serviert bekommt, ist Quatsch. Man kann hier in guten Restaurants zwar durchaus Hund bestellen, ist aber auch teurer als Rind oder Schwein. Ein besonderes Gericht, dass hier häufig bei Business-Dinners wohl gegessen wird, ist übrigens: Tiger and Dragon in a fight (zu Deutsch: Katze und Schlange) *schüttel*

Einkaufen:

Hier gibt es riesige Supermärkte, in denen man alles bekommt, mittlerweile sogar eine Mini- (und total überteuerte) Auswahl an Käse und Milch. Ihr glaubt gar nicht wie man sich nach 3 Wochen China über Schmelzkäse und Baguette freuen kann.

Marktplatz:

Neulich Abend sind wir zufällig auf einen Platz mitten in der City gestoßen. Im faden Licht der Straßenlaternen hatte jemand eine kleine Musikanlage aufgestellt und die etwas älteren Menschen haben einfach mitten auf dem Platz angefangen zu tanzen. Da geht einem das Herz auf, das war einfach nur schön!

Toiletten

Toiletten, wie wir sie kennen, sind hier leider noch nicht so verbreitet. In den Hotels oder auch hier im Studentenwohnheim ist alles ganz normal, wenn man dann abends allerdings rausgeht, findet man in den Kneipen und Diskotheken nur ein Loch im Boden vor – immerhin gibt’s aber ne Spülung, aber selten Klopapier, dafür viele Gerüche.

Aberglaube

z.B. die Zahl 4 bedeutet Tod und keiner will Henis Lieblingszahl in seiner Telefonnummer haben.
Der SuperGAU wäre die Telefonnummer 7424 zu haben. 4 steht grundsätzlich für sterben. 2 heißt auf chinesisch „er“ – Sohn und 7 „qi“ Frau.
Diese Telefonnummer bedeutet in ihrer Übersetzung also: Frau stirbt – Sohn stirbt.
Komisch, dass diese Nummer also keiner haben will.

Man sollte keine Uhren schenken, denn das bedeutet, dass der Schenkende an der Beerdigung des Beschenkten teilnehmen will.

Body Lotion

Auf der Suche nach einer vernünftigen Bodylotion mussten wir feststellen, dass es hier nicht wie in Deutschland den Trend gibt, in sämtliche Cremes einen Schuss Selbstbräuner hinzuzufügen. Ganz im Gegenteil, selbst Firmen wie Nivea vertreiben hier Whitening-Lotion!!!! Unfassbar! Verständlicherweise haben wir Naturbleichen uns die Creme nicht gekauft.

Kondome:

In China existiert ja nun seit einiger Zeit die Ein-Kinder-Regel, die besagt, dass jede Familie nur ein Kind haben darf. Zusätzliche Kinder führen zu hohen Strafen bei Vater Staat und werden nicht gern gesehen. Nun und wie verhindert man ungewünschte Kinder?.....Naja das wissen wir alle.

Daher findet man in chinesische Supermärkten eine Vielzahl von Kondomen, gern auch an den Kassen, wo in Deutschland die Süßigkeiten für die Kinder stehen. Aber auch der Chinese liebt Abwechslung und so gibt es hier so interessante und sicher sehr schmackhaft Kondomsorten wie Litschi, Grüner Tee, Eistee und Schokoladeneis in rauen Mengen.

1 Comments:

At Montag, September 25, 2006, Anonymous Anonym said...

Hey,

ich finde eure Hompage echt super. Lasst uns weiterhin so schön an eurem Leben teilhaben. Vor allem die Besonderheiten in China interessieren uns. Ich bin mir sicher, dass einige Leser gibt, die starkes Interesse an Kondomen, die nach grünem Tee, Eistee etc. schmecken.

Liebe Grüße Florian

 

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