Peking und viel wichtiger - Colin Farell
Da ihr uns ja nun kennt und wisst, dass wir nicht in der Lage sind einen Plan zu 100% in die Tat umzusetzen, landeten wir dann am Ende unserer Reise in Peking, bei angenehmen 25 Grad.
Unser Hostel lag in einer etwas heruntergekommenen Straße, wettgemacht wurde dies aber durch ein reichhaltiges Angebot an Western Food, wie Frühstück mit Bacon und Spiegeleiern, wir waren also zufrieden. Nach einem kurzen Erkundungsspaziergang am ersten Tag kamen wir voll Freude auf unser Bett zurück ins Hotelzimmer, und liefen auch gleich fast wieder rückwärts raus. Unser Mitbewohner war ein circa 60zig jähriger Mann, der halbnackt nur mit Boxershorts bekleidet ohne Decke auf seinem Bett lag und schnarchte – in einer Lautstärke, dass selbst Schumis Ferrari übertönt hätte. Nun schnarchte er nicht nur, nein, er blubberte, gluckerte und sägte den ganzen Regenwald in einer Nacht ab. Gott sei dank, hatten wir ja noch unser Oropax vom Formel1 – Rennen, so dass wir in der Lage waren die Lautstärke um 50% zu drosseln, mit Decke über den Kopfziehen waren es dann circa 45 %. Also immer noch zuviel um an Schlaf überhaupt zu denken. Naja irgendwann nach langen Minuten des Herumwälzens schlief Julia dann ein, aber Heni war so begeistert, dass sie auf Ohrstöpsel verzichtete und sich den wohlklingenden Gesängen des Herren die ganze Nacht hingab. Völlig gerädert sind wir dann morgens um halb acht aufgestanden um zur chinesischen Mauer zu fahren, die etwas außerhalb von Peking liegt. Es war ein wunderschön sonniger Tag und wir hatten einen herrlichen Ausblick auf viele Kilometer der Mauer. Glücklich mit uns und der restlichen China-Welt wanderten wir also über die Mauer, bis sich vor uns ein kniender Mann erhob, dem wir kurz vorher noch auf den Boxershorts bekleideten Hintern gucken konnten. Julia zu Heni: Ey Heni das ist Colin Farell. Heni: Ja meinste echt, lass mal nachlaufen.
Naja wir liefen also wie aufgescheuchte Teenies hinterher und tatsächlich er war es. Als regelmäßige Galaleser haben wir natürlich ein geschultes Auge für jegliche Promis. Die Chinesen schienen ihn aber nicht erkannt zu haben. Nun begann die Paparazzijagd...
Mit so tollen Ideen, wie: „Heni stell dich da mal hin, ich tu so als fotografiere ich dich und zoom dann dran vorbei“, ergatterten wir auch einige der Boulevardpresse würdige Fotos. Nun fragt sich der eine oder der andere warum wir uns denn nicht mit ihm haben fotografieren lassen, aber wir sind ja nette Menschen und wollten ihm auch mal etwas Ruhe gönnen. Wir waren auch vollkommen glücklich damit Colin 20 Minuten auf der Mauer zu folgen.
Nach diesen aufregenden Stunden auf der Mauer lernten wir zurück im Bus noch ein nettes neuseeländisches Pärchen kennen, die uns einluden ihren Sohn, der Polizist ist, in Neuseeland zu besuchen, wenn wir dort sind und die beiden natürlich auch.
Nach diesem ereignisreichen Tag folgte Tag 2 in Peking. Wir besichtigte den Tian´anmen Square mit der Verbotenen Stadt. Wir schieben an dieser Stelle kurz voraus, dass wir selbstverständlich wieder 1000nde von Fotos mit Chinesen machen mussten und wir neben der Verbotenen Stadt wieder die Atraktion schlechthin waren.
Die Verbotenen Stadt und der Square sind wirklich eindrucksvolle Zeichen chinesischer Geschichte. Angefangen bei dem Mao Museum vor dem sich ellenlange Schlangen bildeten, weil die Chinesen alle ihren immer noch hochgelobten Chairman sehen wollen. Wir schauten uns diesen aber nur von außen an. Die verbotene Stadt an sich war auch sehr schön mit den ganzen Tempeln, leider wird alles für Olympia renoviert, so dass viele der Gebäude einfach zugehangen waren.
Das war also unser Trip nach Peking, nachdem wir aber ganz ehrlich auch froh waren wieder in unser neues Zuhause nach Qingdao zukommen und mal wieder in unseren eigenen Betten zu schlafen.